
GEWICHT: 59 kg
Boobs: 80C
1 Stunde:70€
Bdsm: +30€
Services: Extra langes Vorspiel, Fusserotik, Griechische Erotik (situationsbedingt), Fotoshooting, Bizarr
Als sich der Vorhang hob, schien ein rauschendes Fest für die Sinne programmiert. Wobei nicht klar ist, ob der Star die Sally Bowles der Sophie Berner ist, die intensiv das Flittchen aus dem Kit-Kat-Klub gibt und noch intensiver singt, wobei ihre leisen Töne die Faszination generieren, nicht das Fortissimo — Berner, die am Samstag Geburtstag hatte, braucht den Minelli-Vergleich nicht zu scheuen. Paganis Stimme hat diesen verführerischen Schmelz, der so animierend klingt wie ein warmes Croissant mit frischer Butter zum Frühstück schmeckt.
Ein dritter Star agierte optisch weitgehend im Verborgenen: Das Orchester unter der kongenialen Leitung des musicalerfahrenen Andreas Kowalewitz spielte konzentriert auf. Mit dem nötigen Witz und dem richtigen Timing verschafften die knapp 30 Musiker den Songs die nötige Klasse; die vier Gastmusiker aus Mainz am Blech durften auch mal, neckisch ausstaffiert, auf der Bühne ihr Bestes geben.
Dass die Geschichte im Berlin des aufkeimenden Nazi-Regimes spielt, bringt die ernste Färbung aufs Tableau und den Kontrast zum im zweiten Teil nicht mehr so ausgelassenen Spiel. Der nachdenklich stimmende Schluss hat seine Berechtigung.
Apropos Nazis: Der braunen Gefahr im Deutschland des Jahres ist im "Cabaret"-Programmheft des Stadttheaters eine ganze Seite gewidmet und Regisseurin Miville hat in der Matinee am vorvergangenen Sonntag den Rechtsextremismus minutenlang thematisiert.
Doch in ihrer Inszenierung gibt es nicht eine Anspielung, nicht einen Hinweis zum aktuellen und hochbrisanten Deutschland-Dilemma. Bei allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten vermengen Regisseure gern das Original mit Versatzstücken aus der Gegenwart. Hier wäre es einmal sinnvoll gewesen — Miville hat diese Chance trotz besserem Wissen nicht genutzt.